• Leitgedanken

        • „Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: Ich soll, ich muss, ich kann, ich will, ich darf, ich mag.“ Friedrich Rückert (1788-1866), dt. Dichter

          Diese Wörter nehmen auch uns, die Kollegen* am Staatlichen regionalen Förderzentrum Weimar, in Dauer-Beanspruchung, insbesondere in den letzten Jahren – seitdem die Umsetzung der UN-Konvention von 2006 (Inkrafttreten 2008, Ratifizierung Deutschland 2009) in den Schulen vorangetrieben und umgesetzt wird.

          Im Artikel 4 dieses Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung heißt es:

          „ (1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, die volle Verwirklichung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle Menschen mit Behinderungen ohne jede Diskriminierung aufgrund von Behinderung zu gewährleisten und zu fördern. Zu diesem Zweck verpflichten sich die Vertragsstaaten,

          1. alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs- und sonstigen Maßnahmen zur Umsetzung der in diesem Übereinkommen anerkannten Rechte zu treffen;
          2. …den Schutz und die Förderung der Menschenrechte von Menschen mit

                     Behinderungen in allen politischen Konzepten und allen Programmen zu berücksichtigen;

          - Handlungen oder Praktiken, die mit diesem Übereinkommen unvereinbar sind, zu unterlassen und dafür zu sorgen, dass die staatlichen Behörden und öffentlichen Einrichtungen im Einklang mit diesem Übereinkommen handeln;

          - alle geeigneten Maßnahmen zur Beseitigung der Diskriminierung aufgrund von Behinderung durch Personen, Organisationen oder private Unternehmen zu ergreifen; …“

          Ein damit verbundenes Ziel ist, eine inklusive Bildung zu gestalten. Das betrifft allerdings nicht nur uns als Pädagogen, die an einer Schule arbeiten, sondern setzt einen Prozess des Umdenkens gesamtgesellschaftlicher Dimensionen voraus bzw. zieht ihn nach sich. Im Spiegel-Artikel 12/2013 unter dem Titel „Probleme inklusive“ schreibt der Autor zum Thema „Inklusion“ Folgendes: „… Es ist ein großes emanzipatorisches Projekt, manche Bildungsexperten vergleichen es sogar mit dem seinerzeit revolutionären Zugang von Mädchen zu höheren Schulen im frühen 20.Jahrhundert. …“ Aus der Kenntnis dieses abgeschlossenen historischen Ereignisses bzw. Prozesses heraus wissen wir, welches Nach- und Umdenken, welche inneren und äußeren Konflikte Einzelpersonen, Familien, die Gesellschaft insgesamt durchleben mussten, ehe eine höhere Bildung von Mädchen und Frauen zur heutigen Selbstverständlichkeit geworden ist.

          Gerade weil wir als Pädagogen an vielen schulischen Einrichtungen tätig sind, in denen wir täglich mit Kindern mit Behinderung umgehen, halten wir das Ansinnen, ihre konsequente Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und zu unterstützen, für ein Menschenrecht.

          Im Moment sehen und erleben wir häufig große Verunsicherung, fachliche und zeitliche Überforderungen, wütende Zweifel an der Art und Weise der bisherigen Umsetzung, große Freude, aber auch Ängste bei betroffenen Familien und … die Chance auf Veränderungen und Mitgestaltung.

          Wir wissen und akzeptieren:

          Wir sollen, wir müssen, wir können, wir wollen, wir dürfen, wir mögen.

           

           
           
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